Asra Dar Dilan: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichten ==
 
== Geschichten ==
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|Überschrift=Herkunft und Schicksal - Charaktergeschichte
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=== Herkunft und Schicksal I ===
 
=== Herkunft und Schicksal I ===
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Und hier endet es. Aber kann man wirklich von einem Ende sprechen? Ich weiß es selber nicht. Noch nicht, doch ich hoffe, es bald herausfinden zu können.
 
Und hier endet es. Aber kann man wirklich von einem Ende sprechen? Ich weiß es selber nicht. Noch nicht, doch ich hoffe, es bald herausfinden zu können.
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=== Herkunft und Schicksal II ===
 
=== Herkunft und Schicksal II ===
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Doch dann, vor wenigen Wochen erst, passiert etwas, was unser aller Leben drastisch verändern sollte ...<br>
 
Doch dann, vor wenigen Wochen erst, passiert etwas, was unser aller Leben drastisch verändern sollte ...<br>
 
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=== Herkunft und Schicksal III ===
 
=== Herkunft und Schicksal III ===
  
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Der Abschied fiel mir schwer und ich wusste beim besten Willen nicht, wohin ich gehen sollte. Ich entschied mich daher einem Stammesmitglied zu folgen, indem ich mich einfach im Kreis drehte, die Augen kurz schloß und als ich die Augen öffnete, schlicht den nächstbesten Fußspuren folgte - es waren die von Zahid.<br>
 
Der Abschied fiel mir schwer und ich wusste beim besten Willen nicht, wohin ich gehen sollte. Ich entschied mich daher einem Stammesmitglied zu folgen, indem ich mich einfach im Kreis drehte, die Augen kurz schloß und als ich die Augen öffnete, schlicht den nächstbesten Fußspuren folgte - es waren die von Zahid.<br>
 
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=== Herkunft und Schicksal IV ===
 
=== Herkunft und Schicksal IV ===
  
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Es wird sich zeigen, ob es mein Weg ist. Allein - es macht mir etwas Angst, denn das Dasein eines Geisterbeschwörers ist ungleich gefährlicher als der eines Ziegenhirten oder Fischers.<br>
 
Es wird sich zeigen, ob es mein Weg ist. Allein - es macht mir etwas Angst, denn das Dasein eines Geisterbeschwörers ist ungleich gefährlicher als der eines Ziegenhirten oder Fischers.<br>
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=== Gegenwart - Das Geisterszepter ===
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|Überschrift=Gegenwart - IG erlebt
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=== Das Geisterszepter ===
  
 
Als ich an diesem Morgen erwachte und die heiße, doch leicht feuchte Luft der Oase einatmete, war eines der ersten Empfindungen ein dumpfer, beständiger und warmer Schmerz in meiner linken Hand. Müde erhob ich mich, taumelte in meiner leicht zerknitterten Kleidung zu einem Brunnen und schöpfte mit der rechten Hand mittels einer flachen Schale Wasser, um die linke Hand dort einzutauchen. Stark gerötet war die Haut, hier und da eine Blase, doch ansonsten fühlte sich die Hand vor allem hart und steif an, wenngleich ich es eh nicht wagte, sie großartig zu bewegen. Ich nahm etwas Stoff aus einer Tasche, von dem ich dachte, ich würde ihn vielleicht mal für Zahid benötigen, wenn er wieder schwer verletzt von einem Kampf zurückkehrt, doch stattdessen tauchte ich den Stoff in das kühle, frische Wasser ein und band ihn mir um die Hand.<br>
 
Als ich an diesem Morgen erwachte und die heiße, doch leicht feuchte Luft der Oase einatmete, war eines der ersten Empfindungen ein dumpfer, beständiger und warmer Schmerz in meiner linken Hand. Müde erhob ich mich, taumelte in meiner leicht zerknitterten Kleidung zu einem Brunnen und schöpfte mit der rechten Hand mittels einer flachen Schale Wasser, um die linke Hand dort einzutauchen. Stark gerötet war die Haut, hier und da eine Blase, doch ansonsten fühlte sich die Hand vor allem hart und steif an, wenngleich ich es eh nicht wagte, sie großartig zu bewegen. Ich nahm etwas Stoff aus einer Tasche, von dem ich dachte, ich würde ihn vielleicht mal für Zahid benötigen, wenn er wieder schwer verletzt von einem Kampf zurückkehrt, doch stattdessen tauchte ich den Stoff in das kühle, frische Wasser ein und band ihn mir um die Hand.<br>
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=== Träume - Schattentanz ===
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=== Vom Tod, vom Leben und dem ganzen Rest ===
 
 
[[Datei:Tanz.jpg|right]]
 
<span style="color: #000050;">Ich wusste, dass ich träumte. Das war neu. Aber im wahren Leben hätte ich nicht das getan, was ich nun tat.<br>
 
Ich fand mich wieder am Feuer meines Stammes, sah sie alle um mich versammelt, über die ich gewacht hatte, ehe die Totenzeremonie abgeschlossen war. Normalerweise wäre ich zumindest verwirrt gewesen, warum sie wieder bei mir waren, aber dieses Mal erschien es mir klar, dass es nur ein Traum war.<br>
 
"Nur" ein Traum - wirklich "nur"?<br>
 
Ich sah mich, wie ich zu einer Musik, die quälend langsam begann, zu tanzen anfing. Darbouka wurden geschlagen, das Riqq mit seinen Schellenpaaren stieg mit ein und ich sah mich in fließenden, weißen Gewändern zur Musik bewegen.<br>
 
Ich hatte früher nicht oft getanzt. Ich überließ es lieber jenen im Stamm, welche mit einer üppigeren Weiblichkeit aufwarten konnten. Aber ich spürte, dass es egal war. Ich dachte nicht daran, ob es gut aussah. Es sah gut aus - weil ich etwas tanzte, was in mir tief zu schlummern schien und befreit werden wollte - wie eine Erkenntnis, die ausgesprochen werden möchte. Die Musik, die Bewegungen, das Gefühl dazu - das alles berührte mich in meinem Inneren. Ließ mich schauern und antreiben, als könnte ich nicht genug davon bekommen.<br>
 
Gräulich verfärbten sich meine Gewänder, während ich mich ums Feuer bewegte, lockend die Finger bewegend.<br>
 
Und dann erkannte ich mehr als nur meine Ahnen. Schatten vibrierten und erzitterten unter meiner lockenden Gestik, die wie ein Ruf wirkte, ehe sie sich wabernd erhoben, Formen annahmen, ohne wirklich stofflich zu werden. Ich sah mich, wie ich sie lockte, erkannte, wie das Feuer sich wandelte und dunkler zu werden drohte, ohne an Licht einzubüßen, denn im tiefen Inneren brannte noch eine blaue, glühendheiße Flamme.<br>
 
Rascher wurde die Musik, rascher mein Tanz und schneller wirbelte ich mit den Schatten umher, verschwimmend scheinbar, als würden wir eins werden - eine Ewigkeit, so schien es, während meine Ahnen mir zusahen. Waren sie es sogar, die die Musik spielten, nach der ich mich drehte und bewegte?<br>
 
Dann endete es.<br>
 
Zurück blieb einzig ich, auf dem kargen, vom Wind geradezu wellenförmig geschnittenen Wüstenboden, während weit im Osten die Sonne sich allmählich erhob. Meine Gewänder waren schwarz.</span>
 
 
 
''Meine zweite Welt ist die nicht-materielle Welt der Schatten und Geister. Nichts davon ist fassbar, oftmals nicht sichtbar, vor allem nicht für das unkundige Auge. Bestenfalls kann man sie fühlen. Ihre Präsenz, die einem Schauer über den Rücken jagt und das Herz rascher klopfen lässt. Geister sind nicht grundsätzlich gut oder böse. Sie sind fast wie wir, denn auch wir haben unsere Gründe, warum wir etwas tun, was manche nicht als gut ansehen. Ist ein Mann denn böse, der einen anderen tötet, um seine Familie zu schützen? Ist ein Geist böse, welcher auch nur etwas zu schützen versucht oder ein Ahn, welcher von unerfüllter Rache getrieben wird?''<br>
 
Ja, dachte ich, als ich noch zwischen Wachen und Träumen schwankte, das Echo einer anderen Zeit und eines anderen Raumes verklang und langsam die Müdigkeit meines Körpers spürte, der meinem erwachenden Geist zu gehorchen hatte. Das ist mein Weg.<br>
 
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=== Gegenwart - Vom Tod, vom Leben und dem ganzen Rest ===
 
 
[[Datei:Asra_LebenTod.jpg|center]]
 
[[Datei:Asra_LebenTod.jpg|center]]
 
Die Sonne stand schon fast am höchsten, die Mittagshitze zog ins Land, als ich mich auf den Weg zurück zu den Platz machte, wo ich meist um diese Zeit verweilte. Mal, um etwas Schlaf zu finden und die heißeste Zeit des Tages müde zu verdösen, mal um ein paar Früchte zu essen und über Vergangenes nachzudenken. So wie jetzt.<br>
 
Die Sonne stand schon fast am höchsten, die Mittagshitze zog ins Land, als ich mich auf den Weg zurück zu den Platz machte, wo ich meist um diese Zeit verweilte. Mal, um etwas Schlaf zu finden und die heißeste Zeit des Tages müde zu verdösen, mal um ein paar Früchte zu essen und über Vergangenes nachzudenken. So wie jetzt.<br>
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Dies war geschafft und auch wenn ich angespannt und unsicher war, war ich - waren wir - weiter vorangekommen. Ich harre nun gespannt aus bis zum nächsten Treffen mit Aktari und frage mich im Stillen, wozu wir das Holz und die Haut wohl brauchen werden. Aber mir liegen auch viele Fragen auf der Zunge, die ich dem alten Wanderer gerne stellen möchte.<br>
 
Dies war geschafft und auch wenn ich angespannt und unsicher war, war ich - waren wir - weiter vorangekommen. Ich harre nun gespannt aus bis zum nächsten Treffen mit Aktari und frage mich im Stillen, wozu wir das Holz und die Haut wohl brauchen werden. Aber mir liegen auch viele Fragen auf der Zunge, die ich dem alten Wanderer gerne stellen möchte.<br>
  
=== Gegenwart - Heimat, Glaube und Käfer ===
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=== Heimat, Glaube und Käfer ===
  
 
Kann es einen schöneren Ort in dieser Welt geben, als die Blume des Südens? Mehr und mehr fühle ich mich heimisch, auch wenn mich immer wieder mein Trieb zu reisen und mehr von der Welt zu sehen, hinaustreibt. Doch wenn ich dann wieder zurückkehre, ist es, als wenn ich in die Arme einer liebenden Mutter zurückkehre. Manchmal etwas beengend, doch im Grunde ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit.<br>
 
Kann es einen schöneren Ort in dieser Welt geben, als die Blume des Südens? Mehr und mehr fühle ich mich heimisch, auch wenn mich immer wieder mein Trieb zu reisen und mehr von der Welt zu sehen, hinaustreibt. Doch wenn ich dann wieder zurückkehre, ist es, als wenn ich in die Arme einer liebenden Mutter zurückkehre. Manchmal etwas beengend, doch im Grunde ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit.<br>
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Zurück in der Oase war ich müde und doch euphorisch. Wieder hatte ich einen Schritt getan, der mich vorangebracht hatte. Im Stillen dachte ich an Großmutter, als ich meinen Ruheplatz aufsuchte, die Augen schloß, um mich in die Vergangenheit zu träumen.<br>
 
Zurück in der Oase war ich müde und doch euphorisch. Wieder hatte ich einen Schritt getan, der mich vorangebracht hatte. Im Stillen dachte ich an Großmutter, als ich meinen Ruheplatz aufsuchte, die Augen schloß, um mich in die Vergangenheit zu träumen.<br>
  
=== Gegenwart - Vom Kopfschmerz zur Freundschaft ===
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=== Vom Kopfschmerz zur Freundschaft ===
  
 
Als ich an diesem Morgen früh erwachte, spürte ich, dass mein Kopf nicht mehr schmerzte und sich wieder angenehm klar anfühlte. Auch die Verletzung war abgeklungen und so erhob ich mich erholt und rollte die dünne Matratze samt Decke und kleinem Kissen zusammen, um alles zusammen unter der Palme am oberen See abzulegen, der Platz eben, wo ich häufig schlafe oder einfach nur etwas ruhe, wenn sich die Hitze des Tages über das Land senkt.<br>
 
Als ich an diesem Morgen früh erwachte, spürte ich, dass mein Kopf nicht mehr schmerzte und sich wieder angenehm klar anfühlte. Auch die Verletzung war abgeklungen und so erhob ich mich erholt und rollte die dünne Matratze samt Decke und kleinem Kissen zusammen, um alles zusammen unter der Palme am oberen See abzulegen, der Platz eben, wo ich häufig schlafe oder einfach nur etwas ruhe, wenn sich die Hitze des Tages über das Land senkt.<br>
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Ich kippte das Wasser der Schüssel an den Stamm der Palme und machte mich dann auf den Weg, um zum Zentrum der Oase zu schlendern.<br>
 
Ich kippte das Wasser der Schüssel an den Stamm der Palme und machte mich dann auf den Weg, um zum Zentrum der Oase zu schlendern.<br>
  
=== Gegenwart - Ein Traum vom Weltenwanderer ===
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=== Ein Traum vom Weltenwanderer ===
  
 
<span style="color: #000050;">Ein in der Abendsonne glitzernder Fluss, der träge dahinzieht. Auf ihm sehe ich verschiedene Boote, welche nur in eine Richtung reisen - auf die untergehende Sonne zu. Auf jedem Boot sehe ich einen Menschen und ein Tier.<br>
 
<span style="color: #000050;">Ein in der Abendsonne glitzernder Fluss, der träge dahinzieht. Auf ihm sehe ich verschiedene Boote, welche nur in eine Richtung reisen - auf die untergehende Sonne zu. Auf jedem Boot sehe ich einen Menschen und ein Tier.<br>
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Kürzlich traf ich am oberen See Aktari. Ein Treffen, was mir viele Antworten gab. Sowohl auf die Fragen, die mir bisher auf meinem Herzen gelegen hatten, aber auch Antworten was meinen Weg angeht. Faszinierend war es, was er mir über die unterschiedlichen Welten erzählt hatte und was das für Menschen wie mich bedeutete. Damit hatte ich auch eine weitere Antwort darauf gefunden, was ich Armin in Kürze lehren würde und nun, mit meinem Traum, fand ich eine weitere, vermutlich die erste Lektion für ihn. Im Sand hatte ich sogar eine kleine Zeichnung gemalt - eine Idee, wie ich ihm auf seinen Pfad zum Säbeltanzer helfen könnte. Ich bedauerte es wieder, nicht schreiben zu können, aber das würde sich hoffentlich bald ändern und ich würde so etwas auf Papier verewigen können.<br>
 
Kürzlich traf ich am oberen See Aktari. Ein Treffen, was mir viele Antworten gab. Sowohl auf die Fragen, die mir bisher auf meinem Herzen gelegen hatten, aber auch Antworten was meinen Weg angeht. Faszinierend war es, was er mir über die unterschiedlichen Welten erzählt hatte und was das für Menschen wie mich bedeutete. Damit hatte ich auch eine weitere Antwort darauf gefunden, was ich Armin in Kürze lehren würde und nun, mit meinem Traum, fand ich eine weitere, vermutlich die erste Lektion für ihn. Im Sand hatte ich sogar eine kleine Zeichnung gemalt - eine Idee, wie ich ihm auf seinen Pfad zum Säbeltanzer helfen könnte. Ich bedauerte es wieder, nicht schreiben zu können, aber das würde sich hoffentlich bald ändern und ich würde so etwas auf Papier verewigen können.<br>
  
=== Gegenwart - Wachstum ===
+
=== Wachstum ===
  
 
Vor mir lag wieder der Papierbogen, den mir Kadir gegeben und auf den ich die ersten Buchstaben sowie meinen Namen geschrieben hatte. Sorgfältig schrieb ich, nein, zeichnete sogar die Buchstaben, die er mich gelehrt hatte und versuchte sie hier und da etwas zu verzieren. Ich stellte mir schon vor, wie mein erstes Buch später aussehen würde - eine schöne, verzierte Schrift, umrahmt von Schmuckbalken, die ich ebenso zeichnen wollte. Vielleicht sollte ich bald das Zeichnen wieder üben.<br>
 
Vor mir lag wieder der Papierbogen, den mir Kadir gegeben und auf den ich die ersten Buchstaben sowie meinen Namen geschrieben hatte. Sorgfältig schrieb ich, nein, zeichnete sogar die Buchstaben, die er mich gelehrt hatte und versuchte sie hier und da etwas zu verzieren. Ich stellte mir schon vor, wie mein erstes Buch später aussehen würde - eine schöne, verzierte Schrift, umrahmt von Schmuckbalken, die ich ebenso zeichnen wollte. Vielleicht sollte ich bald das Zeichnen wieder üben.<br>
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Es wird langsam Zeit, dass ich mit Armin in die Wüste gehe, um ihn zu lehren und um selber einen klaren Kopf in der Ödnis zu bekommen.<br>
 
Es wird langsam Zeit, dass ich mit Armin in die Wüste gehe, um ihn zu lehren und um selber einen klaren Kopf in der Ödnis zu bekommen.<br>
  
=== Gegenwart - Wüstenpfad I ===
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=== Wüstenpfad I ===
  
 
[[Datei:Asra_Wuestenmorgen.jpg|center]]
 
[[Datei:Asra_Wuestenmorgen.jpg|center]]
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Aber alles zu seiner Zeit - etwas, was Armin und ich gleichermaßen nie vergessen sollten.<br>
 
Aber alles zu seiner Zeit - etwas, was Armin und ich gleichermaßen nie vergessen sollten.<br>
  
=== Gegenwart - Wüstenpfad II und auf diesem zurück in die Oase ===
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=== Wüstenpfad II und auf diesem zurück in die Oase ===
  
 
[[Datei:Asra_Wuestetag.jpg|center]]
 
[[Datei:Asra_Wuestetag.jpg|center]]
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Vielleicht würde sich, wenn ich Erfolg haben würde, der Umstand ändern, dass ich nicht selten das Gefühl habe, überhört zu werden?
 
Vielleicht würde sich, wenn ich Erfolg haben würde, der Umstand ändern, dass ich nicht selten das Gefühl habe, überhört zu werden?
 
Mehrmals fiel es mir in letzter Zeit schon bei verschiedenen Personen auf, dass ich seltener angehört werde, als andere. Es liegt natürlich an dem Umstand, dass ich noch nicht ganz so lange wie andere in der Oase verweile und noch weit am Anfang meines Weges stehe und doch kann es mich manchmal böse frustrieren. Aber ich stehe damit nicht alleine da - Armin sprach auch schon darüber, dass er das ebenso oft genug erlebt hat und sich fühlt, als würde er in Jaafars Schatten stehen. Ein Umstand, der uns beide noch näher zusammengeführt hat. Nun sprechen wir uns beide gegenseitig Geduld und Mut zu, damit wir auch diese Zeit hinter uns bringen können. Irgendwann wird man uns beiden schon Gehör schenken, hoffe ich.<br>
 
Mehrmals fiel es mir in letzter Zeit schon bei verschiedenen Personen auf, dass ich seltener angehört werde, als andere. Es liegt natürlich an dem Umstand, dass ich noch nicht ganz so lange wie andere in der Oase verweile und noch weit am Anfang meines Weges stehe und doch kann es mich manchmal böse frustrieren. Aber ich stehe damit nicht alleine da - Armin sprach auch schon darüber, dass er das ebenso oft genug erlebt hat und sich fühlt, als würde er in Jaafars Schatten stehen. Ein Umstand, der uns beide noch näher zusammengeführt hat. Nun sprechen wir uns beide gegenseitig Geduld und Mut zu, damit wir auch diese Zeit hinter uns bringen können. Irgendwann wird man uns beiden schon Gehör schenken, hoffe ich.<br>
Einen gewagten Versuch werden wir sogar in Kürze unternehmen. Mit Menelar möchten wir beide über verschiedene Dinge sprechen. Ein wichtiger Punkt sind sicher die Ruinen und was in ihnen vor sich ging und vielleicht noch geht, was das für uns alle in Zukunft bedeuten könnte, aber auch die Expedition in unser Reich durch das Institut ist ein wichtiges Thema, wie auch das Institut allgemein. Vielleicht wachsen durch das Institut unser Volk und das Volk der Kaiserlichen wieder etwas zusammen? Nötig scheint es wohl zu sein, bedenkt man die aktuellen Gefahren.<br>
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Einen gewagten Versuch werden wir sogar in Kürze unternehmen. Mit Menelar möchten wir beide über verschiedene Dinge sprechen. Ein wichtiger Punkt sind sicher die Ruinen und was in ihnen vor sich ging und vielleicht noch geht, was das für uns alle in Zukunft bedeuten könnte, aber auch die Expedition in unser Reich durch das Institut ist ein wichtiges Thema, wie auch das Institut allgemein. Vielleicht wachsen durch das Institut unser Volk und das Volk der Kaiserlichen wieder etwas zusammen? Nötig scheint es wohl zu sein, bedenkt man die aktuellen Gefahren.<br>}}{{Klappbox
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|Überschrift=Träume
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=== Schattentanz ===
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<span style="color: #000050;">Ich wusste, dass ich träumte. Das war neu. Aber im wahren Leben hätte ich nicht das getan, was ich nun tat.<br>
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Ich fand mich wieder am Feuer meines Stammes, sah sie alle um mich versammelt, über die ich gewacht hatte, ehe die Totenzeremonie abgeschlossen war. Normalerweise wäre ich zumindest verwirrt gewesen, warum sie wieder bei mir waren, aber dieses Mal erschien es mir klar, dass es nur ein Traum war.<br>
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"Nur" ein Traum - wirklich "nur"?<br>
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Ich sah mich, wie ich zu einer Musik, die quälend langsam begann, zu tanzen anfing. Darbouka wurden geschlagen, das Riqq mit seinen Schellenpaaren stieg mit ein und ich sah mich in fließenden, weißen Gewändern zur Musik bewegen.<br>
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Ich hatte früher nicht oft getanzt. Ich überließ es lieber jenen im Stamm, welche mit einer üppigeren Weiblichkeit aufwarten konnten. Aber ich spürte, dass es egal war. Ich dachte nicht daran, ob es gut aussah. Es sah gut aus - weil ich etwas tanzte, was in mir tief zu schlummern schien und befreit werden wollte - wie eine Erkenntnis, die ausgesprochen werden möchte. Die Musik, die Bewegungen, das Gefühl dazu - das alles berührte mich in meinem Inneren. Ließ mich schauern und antreiben, als könnte ich nicht genug davon bekommen.<br>
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Gräulich verfärbten sich meine Gewänder, während ich mich ums Feuer bewegte, lockend die Finger bewegend.<br>
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Und dann erkannte ich mehr als nur meine Ahnen. Schatten vibrierten und erzitterten unter meiner lockenden Gestik, die wie ein Ruf wirkte, ehe sie sich wabernd erhoben, Formen annahmen, ohne wirklich stofflich zu werden. Ich sah mich, wie ich sie lockte, erkannte, wie das Feuer sich wandelte und dunkler zu werden drohte, ohne an Licht einzubüßen, denn im tiefen Inneren brannte noch eine blaue, glühendheiße Flamme.<br>
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Rascher wurde die Musik, rascher mein Tanz und schneller wirbelte ich mit den Schatten umher, verschwimmend scheinbar, als würden wir eins werden - eine Ewigkeit, so schien es, während meine Ahnen mir zusahen. Waren sie es sogar, die die Musik spielten, nach der ich mich drehte und bewegte?<br>
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Dann endete es.<br>
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Zurück blieb einzig ich, auf dem kargen, vom Wind geradezu wellenförmig geschnittenen Wüstenboden, während weit im Osten die Sonne sich allmählich erhob. Meine Gewänder waren schwarz.</span>
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''Meine zweite Welt ist die nicht-materielle Welt der Schatten und Geister. Nichts davon ist fassbar, oftmals nicht sichtbar, vor allem nicht für das unkundige Auge. Bestenfalls kann man sie fühlen. Ihre Präsenz, die einem Schauer über den Rücken jagt und das Herz rascher klopfen lässt. Geister sind nicht grundsätzlich gut oder böse. Sie sind fast wie wir, denn auch wir haben unsere Gründe, warum wir etwas tun, was manche nicht als gut ansehen. Ist ein Mann denn böse, der einen anderen tötet, um seine Familie zu schützen? Ist ein Geist böse, welcher auch nur etwas zu schützen versucht oder ein Ahn, welcher von unerfüllter Rache getrieben wird?''<br>
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Ja, dachte ich, als ich noch zwischen Wachen und Träumen schwankte, das Echo einer anderen Zeit und eines anderen Raumes verklang und langsam die Müdigkeit meines Körpers spürte, der meinem erwachenden Geist zu gehorchen hatte. Das ist mein Weg.<br>
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Version vom 9. Juli 2011, 19:39 Uhr

charentry
Asra Dar Dilan.jpg
Asra Dar Dilan
Geburtsdatum5. Mart 640
Geschlechtweiblich
Größeknapp 1,60 m
Haarfarbesehr dunkel mit rötlichem Schimmer je nach Lichteinfall
Augenfarbedunkelbraun
Staturzierlich und nahezu knabenhaft
RasseMensch
VolkVerborgene
KlasseSuchende
WohnortBlume des Südens
SonstigesHaare zu zahlreichen, schmalen Zöpfen geflochten, verziert mit Bändern und schlichten Holzperlen; am Körper Tätowierungen, die den Wind symbolisieren sollen, tragend; rote Brandnarben auf der linken Handfläche

Statusaktiv

charentry

Passende Musik

Solace - Paradise Lost

Äußerlichkeiten

Das Markanteste an Asra sind, wenn man den Anblick von Verborgenen gewöhnt ist, ihre Haare. Sie wirken sehr dunkel - offenbar ein tiefes Dunkelbraun mit einem Tick ins Schwarze rein, doch sobald Licht auf diese fällt, sieht man in den Haaren einen dunkelroten Glanz. Doch auch ihre Frisur mag für manche ungewöhnlich sein - unzählige, schmale, lange Zöpfe, teils mit Holzperlen und Bändern verziert, fallen über ihre Schultern hinab und ab und an auch ins Gesicht.
Ihr Gesicht selber wird vor allem von ihren sehr dunklen Augen geprägt, die zwar dunkelbraun sind, aber besonders bei diffusen Lichtverhältnissen schon nahezu schwarz wirken. Ihre Lippen wiederum sind voll und weich, denn offenbar scheint sie diese selbst auf Reisen zu pflegen, wie auch den Rest des Körpers, denn ihre Haut fühlt sich ebenso weich an und trägt keine Muttermale oder Narben.
Zierlich und eher klein ist sie wie so viele andere südländische Frauen und auch die dunkle Haut ist recht typisch für ihr Volk. Doch hinzu kommt, dass ihre Statur ein wenig mehr ins Knabenhafte gerät. Hüften und Brust sind nicht allzu stark ausgeprägt und würde sie weite Kleidung tragen und ihr Gesicht stark verhüllen, könnte sie unter Umständen auch als junger Mann durchgehen.
An ihrem Körper trägt sie zudem Tätowierungen, die auf ihre Geburtselement - den Wind - hindeuten.
Ihre Kleidung ist meist eher robust und verhältnismäßig einfach, doch trotz ihrer wenig fraulichen Statur, trägt sie gerne Röcke und knappe, enganliegende Oberteile, die die (kaum vorhandene) Brust betonen.
Seit kurzem fallen rote Brandnarben an ihrer linken Handfläche auf.

Was sie häufig bei sich trägt

Geisterszepter

Stets an ihrem Gürtel steckend, bisweilen auch in ihrer Hand ruhend und außerhalb des Reiches der Verborgenen oftmals vorsorglich mit einem Tuch verhüllt, ist ihr Geisterszepter. Jener eher kurze Stab besteht aus Mangrovenholz, was wiederum spiralförmig gewunden wurde, wobei die Windungen in einem sehr dunklen, metallischen Ton schimmern, als hätte jemand Schattenstein geschmolzen und darauf einer Farbe gleich verteilt. Am Kopfende befindet sich tatsächlich ein Kopf - der Schädel eines Tieres, wobei Tierkundler ihn als Antilopenschädel identifizieren können. Am Szepter befestigt findet man noch weitere Knochen einer Antilopen, wie auch einen seidigen Faden, der einige Falkenfedern hält und die leicht im Wind wehen.
Berühren Fremde den Stab, werden sie ein eher unangenehmes Gefühl verspüren - ein steter Wechsel zwischen Wärme und Kälte samt einem unschönen Kribbeln, wo sie den Stab berühren.

Beutel mit Phiolen und Flaschen

An einem Gürtel trägt sie meist eine kleine, leicht gepolsterte Tasche, die jedoch leicht zu öffnen ist. In dieser findet man etliche Phiolen und Flaschen, die jedoch einen eigentümlichen Inhalt haben - die meisten haben einen sich ständig bewegenden Nebel als Inhalt, ein paar wenige wiederum scheinen innerlich eine Art nebelartigen Sturm zu tragen, welcher sich auf eher chaotische Art und Weise bewegt. Unkundige könnten das Gefühl haben, das Innere der Flaschen und Phiolen lebt förmlich.

Geschichten