Alayca Zuma Masaad
Charakter
Äußerliches
Alayca ist gerade einmal 20 Jahre alt. Sie trägt langes, schwarzes Haar. Meist fällt dieses offen über ihre Schulter hinab bis hin zu ihrer Hüfte. Es sind nur wenige geflochtene und gekordelte Zöpfe eingearbeitet, in denen schimmernde Perlen ihren Platz finden. Ihre Haut ist - typisch für eine Südländerin - in einem sonnengebräunten Teint gehalten. Ihre Gesichtszüge sind sanftmütig. Mandelförmige Augen blicken einem ruhig und strahlend entgegen. Um diese befinden sich meistens gezeichnete Runen. Mit knapp 155 Fingerbreiten ist sie nicht gerade groß.
Positive Eigenschaften
Sie ist zuvorkommend, höflich und gut erzogen. Auch hat sie sowohl lesen wie auch schreiben gelernt. Alayca sieht sich selbst als Lebemensch und Frohnatur an. Es gibt selten etwas, was sie wirklich aus der Bahn werfen kann. Sie liebt ihre Familie und Freunde und steht jederzeit für diese ein. Ihr offenes und fröhliches Wesen macht es ihr sehr leicht, mit Anderen in Kontakt zu treten.
Negative Eigenschaften
Sie ist sehr ehrgeizig, was an und für sich keine schlechte Angewohnheit ist. Allerdings vergisst sie darüber hinaus ganz gerne einmal Verabredungen oder die Zeit, was sie unpünklich werden lässt. Abgesehen natürlich von Dingen, die sie in ihrem Wissen weiterbringen. Zudem ist sie sehr stur und temperamentvoll. Man könnte sie vergleichen mit einem tobenden Sandsturm, der durch die Wüste zieht.
Auftreten
Alaya ist höflich und zuvorkommend. Mit ihrer natürlichen Ausstrahlung, der gebräunten Haut und dem wohlgeformten, weiblichen Körper zieht sie hier und da doch die Blicke auf sich. Trotz ihrer lebensfrohen und -offenen Art gibt es Situationen, in denen auch sie schüchtern und zurückhaltend ist. Beispielsweise, wenn es um das andere Geschlecht geht. Alayca weiß auch, wie sie ihren Willen durchsetzen kann.
Charaktergeschichte
Ich erzähle euch die Geschichte von Alayca. Alayca, die von einem jungen, unscheinbaren Mädchen zu einer temperamentvollen Blume der Wüste herangewachsen ist. Würde ich mit der Geschichte am Ende anfangen, so würden wir inmitten der Wüste stehen. An einem fern gelegenen Ort, geschmückt mit Wasser und Früchten. Eine Fatamorgana? Keinesfalls. Die Wüste verbirgt kleine Schätze, Oasen, in die man sich zurückziehen kann. Nur die reinsten Geschöpfe finden dort Einlass.
Aber unsere Geschichte beginnt weit vorher. Nämlich mit der Geburt der kleinen Alayca. Es war eine dunkle und finstere Nacht im Iuachar, der Neumond hatte gerade begonnen. Die Straßen waren leer, der aufkommende Sandsturm hatte alle in ihre Häuser oder zumindest in Sicherheit getrieben. Aus dem Hause Masaad hörte man nicht viel. Einzig und allein das leise Wimmern Jawas, die in den Armen ihres Mannes lag. Es war nichts Neues für sie, immerhin war es die dritte Geburt. Fawid hatte dieses Mal auf einen weiteren Sohn gehofft, aber es war ihm wieder nicht vergönnt. So gebahr seine Frau ihm eine erneute Tochter: Alayca Zuma.
Wie fast jedes Kind wurde auch Alayca mit strahlend blauen Augen geboren. Allerdings veränderten sich diese recht schnell. Zuerst wurden sie zu einem helleren blau, dann zu einem sanften türkis, bis sie letztendlich in ein helleres grün übergingen und ihre Farbe in einem smaragdgrün fanden. Alayca betitelte ihre Augen selbst gerne als zwei funkelnde Smaragde und erfand die lustigsten Geschichten dazu. So, wie Kinder eben waren. Dass ihre Augenfarbe allein schon eine Seltenheit war und damit etwas besonderes, das war ihr erstmal egal.
Charakterlich gesehen war Alayca schon von Kind auf impulsiv und ein kleiner Wirbelwind. Sie verstand es immer sehr gut, ihre Geschwister mit dem Feuer in ihrem Hintern anzustecken. Gemeinsam heckten sie die finstersten Pläne aus, die in Kinderköpfen Platz fanden. Da war die Kröte unter dem Kopfkissen ihrer Mutter und die versteckten Kräuter, wenn diese kochen wollte. Oftmals sah man die Geschwister durch die Straßen der Blume des Südens rennen, das Lachen hörte man ebenfalls schon, bevor man die Kinder überhaupt sah. Und allen voran der kleine Wirbelwind Alayca.
„Wenn ich einmal groß bin, Maman, dann werde ich die Frau von einem Hochwohlgeboren!“, das waren wohl die bedeutendsten Worte eines kleinen Mädchens, die sich nur wünschte, in ihrer eigenen Welt zu leben. Ihre Mutter belächelte ihre Worte und strich ihr die langen, schwarzen Haare aus dem Gesicht. „Dann musst du aber lernen, diesen Fremden zu verzaubern, Mala'ika.“ Alayca lächelte daraufhin und meinte siegessicher. „Nur ein Blick, Maman, und er ist verzaubert... von mir.“
Zum damaligen Zeitpunkt wusste die kleine Alayca noch gar nicht, was sie da sagte. Keiner sah, was eigentlich so offensichtlich war. Jetzt, wenn ich im nachhinein darüber nachdenke, liegt wirklich alles so offensichtlich auf der Hand. Ihre Augen, dieses einzigartige Temperament in ihrem Blut, ihr Geburtsmonat. Selbst der Opal, den sie von einer Wahrsagerin geschenkt bekommen hatte fügte sich wie ein fehlendes Teil in das komplette Gebilde ein. Alayca hatte sich mit ihrer Geburt schon diesem einen Element verschrieben. Als wäre sie auserwählt worden. Es war, als hätte sich das Netz der Energien eigenhändig darum gekümmert und ihr Muster schon im Leibe ihrer Mutter verändert.
Es war einer der Tage, an dem die Sonne besonders heiß über der Edelsteinwüste lag. Sie brannte herunter und trieb die Karawanen schnell in den schützenden Schatten. Alayca saß mit ihren Geschwistern im Freien, in der Nähe der Oase bei der Blume des Südens. Ein mystischer Ort, an dem sich die Kinder nicht trauten, auch nur ein Wort zu verlieren. Immerhin waren doch dort die Geister. So sagte es ihre Mutter zumindest immer. Alayca bastelte gerade eine Blumenkette für ihre Schwester, als ein kurzer Anflug des Windes aufkam. Sie runzelte die Stirn, denn das, was sie hörte, war anders als das, was sie bisher vernommen hatte von der Welt. „Hört ihr das?“, flüsterte sie leise, kaum hörbar zu den Anderen. Doch die sahen Alayca nur stirnrunzelnd an, schüttelten den Kopf. Tiefe Furchen bildeten sich auf Alaycas Stirn und sie stand auf. Sie ging dem nach, was sie hörte. Es fühlte sich warm an, geborgen. Und doch so gefährlich. Aber es war ihr egal. Dort war etwas. Und dieses „Etwas“ schrie förmlich nach ihr. „Alayca, warte doch“, hörte sie ihre Geschwister rufen, die ihr schnell nacheilten. Aber Alayca ging stur weiter.
Der Weg führte sie in die Richtung der flammenden Wüste. Ein Ort, an dem Alayca noch nicht oft gewesen war. Sie schlich sich durch den Sand, der sich unter ihren Füßen zerteilte und Spuren hinterließen. Dann, von jetzt auf gleich, verharrte sie und starrte gerade aus. Ihre Geschwister kamen ebenfalls hinter ihr zum Stehen. Und auch ihre Augen wurden größer und größer, als sie das Schauspiel der Elemente vor sich sahen. Was Alayca in voller Tiefe mitfühlen konnte, war für sie nur eine Ausformung - Feuersäulen, flammende Feuertänze. Und inmitten ein junger Mann, der all jenes befehligen konnte. Er hatte die Macht über die Elemente und Alayca sah bewundernd zu ihm. „Alayca.. was ist das?“, fragten ihre Geschwister. Alayca hatte schon so viel davon gehört. Und auch schon viel darüber gelesen. Aber sie war nicht in der Lage, genau darauf zu antworten. Sie beschäftigte etwas anderes. Warum konnte sie die Energieknotenpunkte hören? Sie würde sich Rat suchen müssen. Am besten bei einem der hohen Elementaristen. Denn klarer? Klarer konnte es nicht auf der Hand liegen. Sie drehte sich zu ihren Geschwistern um und meinte:
„Ich weiß es nicht, aber ich habe es gespürt, gehört, gefühlt. Es hat mich angezogen...“
Ja, meine Lieben. Das war die Geschichte der kleinen Alayca. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass sie alles daran gesetzt hat, um einen Elementaristen zu finden, der ihr helfen konnte. Und was soll ich sagen? Sie wurde fündig. Aber das? Das soll sie euch selbst erzählen. Diese wunderschöne Blüte der Wüste. Man sieht mich lächeln, wenn ich von ihr spreche. Und solltet ihr Alayca begegnen, werdet ihr auch wissen, wieso.
Traditionen der Familie Masaad
- Folgt.