Armin bin Adil

Aus ElaWiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
charentry
Armin bin Adil.jpg
Armin bin Adil
TitelBeschützer der Oase
GeburtsdatumCeitean 646
Geschlechtmännlich
Größe1,70 m
HaarfarbeBraun
AugenfarbeBraun
Staturschlank
RasseMensch
VolkVerborgene
KlasseKämpfer
WohnortBlume des Südens

Statusaktiv

charentry

1. Die Geburt

Schrill pfiff der Wind. Sand peitschte durch den groben Felsvorhang in die natürliche Höhle, irgendwo bei den sprechenden Bergen. Die Mitglieder des Stammes waren eifrig dabei, die Öffnung mit einem Bretterverschlag und Stoffen, alten Teppichen und unfertigen Geweben zu verschließen. Adil dennoch war froh, dass sie dem Sandsturm keine Sekunde zu früh entkommen konnten. Oft konnte er sich auf Milera verlassen, die ein gutes Gefühl dafür hatte, wenn es einen Wetterumschwung hier in der Wüste gab. Doch diesmal hat sie sich in der Zeit geirrt und der Sturm hat sie überrascht. Betrübt dachte Adil an seine beiden Freunde, Jaref und Gilad, die es nicht mehr rechtzeitig schafften und von dem Sturm fortgerissen wurden. Sie waren die Letzten, die hereintreten sollten, doch bevor sie es schafften, wurde der Sturm noch stärker und der Sand zerrieb sie und blies sie fort.

Ein schlechter Zeitpunkt für die Geburt seines ersten Kindes. Denn seine geliebte Frau, Kadira, trug sein Erstgeborenes nun schon seit neuen Monaten und es war abzusehen, dass es bald kommen würde. Sorgsam kümmerte sich die große Familie um sie und versuchte es ihr in dieser kargen und harten Höhle so angenehm wie möglich zu machen. Sie betteten sie auf weichen Teppichen und Kissen, gaben ihr zu essen und zu trinken, was sie einem jeden mit einem freundlichen und sanften Lächeln dankte. Keiner wollte ihr böses, sie war beliebt und geachtet.

Die Zeit verging und der Sturm hielt an, es schien nicht so, als wolle er irgendwann nachlassen und das Heulen war klagend und dann auch wieder aufgeregt. Später, die Sonne musste schon untergegangen sein (der Sturm hielt dennoch an), denn es wurde merklich kühler, gesellte sich zum Heulen des Sturmes das Schreien seines Erstgeborenen. Kadira hatte unter großen Anstrengungen einen Sohn zur Welt gebracht, und hielt ihn nun erschöpft und dennoch glücklich in ihren Armen. Adil küsste seine Frau gerührt und entnahm ihr lächelnd seinen Sohn. Sein Stamm versammelte sich um ihn und er hielt seinen Sohn hoch. "Dies ist Armin. Der Sohn, den mir meine Frau Kadira schenkte. Sturmgeboren ist er, im Monat der Luft und das soll sein Zeichen werden!" So sprach er ruhig zu seinem Volk, seine Augen glänzten, als er seinen Sohn den anderen zeigten. Bald würde Armin die rituelle Tätowierung seiner Geburt bekommen und damit seinem Volk vollends angehören. Glücklich und voll Liebe legte er Armin wieder in die Arme seiner Frau und wich beiden in dieser Nacht nicht mehr von der Seite. Eine Stunde nach der Geburt ließ der Wind dann nach und der Himmel war klar, zeigte die Sterne und die Luft wirkte gereinigt und sauber.

2. Der Tod Kadiras, Mutter von Armin

Zwei glückliche Jahre verbrachten Adil, Kadira und Armin zusammen. Armin war ein kleiner Sonnenschein, der immer wieder gerne lachte und seinen Eltern Glück brachte. Er schlief immer nur kurz und war dann wach und bedurfte stetiger Aufmerksamkeit. Viele Mitglieder des Stammes nahmen sich des Kleinen auch an und entlasteten so auch die Eltern. So aktiv das Kind war (so aktiv wie Zweijährige sein konnten), hätten die beiden alleine selten Schlaf und Ruhe gefunden. Doch eine frohe Kunde stand dann noch aus. Kadira war abermals guter Hoffnung und versprach, einen Familienzuwachs ans Licht der Welt zu führen. Adil war außer sich vor Freude, denn ein weiteres Kind wäre noch ein weiterer glücklicher Zuwachs für die Familie und so begann er für das nächste Kind Vorbereitungen zu treffen. Kadira war ebenfalls glücklicher Laune und als Adil eines Tages von der Karawane wegritt, sie rasteten an einer Oase, ging sie etwas abseits um Ruhe für sich, Armin und das ungeborene Kind zu finden. Sie ließ sich unter einer schattigen Palme nieder und genoss den ruhigen Moment, Armin an ihrer Seite, der etwas döste.

Doch nach einer Weile erwachte Armin und lief neugierig umher, sich Büsche und ein paar Felsen ansehend, sodass er auch aus der Sicht der Mutter geriet. Als er diesen Umstand bemerkte, schaute er sich panisch um, wohl hatte er die Orientierung verloren und lief ungezielt umher, bis er Schreie hörte. Er lief in die Richtung der Schreie und lugte dann ängstlich um einen Felsen herum. Armin sah, wie verwahrloste, zerlumpte Gestalten auf seine Mutter einprügelten, ihr die Kleidung wegrissen und alles von Wert mitnahm. So schnell wie diese Banditen kamen, so schnell waren sie auch wieder verschwunden. Armin lief dann, als die Männer wegwaren, schnell zu seiner Mutter und sprach mit ihr. Fragte sie, was ihr passiert sei. Doch sie blutete stark und antwortete nicht, auch auf mehrfaches Ansprechen zeigte sie keine Reaktion. Er vergrub sein Gesicht in ihren Bauch und weinte. Armin verstand nicht, warum sie nicht mehr mit ihm redete und nur so da lag.

Es wurde dann schon dunkler, als Adil die beiden fand. Wortlos trug er Armin und die tote Kadira zurück zu seinem Stamm und sie verbrannten ihren Körper sodann, dass die Asche frei mit dem Wind umherreisen konnte.


3. Vater und Sohn

Der Verlust Kadiras war ein herber Rückschlag. Nicht nur für Adil und Armin, sondern auch für den ganzen Stamm. Es war eine freundliche, hilfsbereite Frau von ihnen gegangen. Vor allem Adil hatte sich viele Vorwürfe gemacht und war über mehrere Wochen und Monate hinweg untröstlich und machte sich selber Vorwürfe. Er hatte sie allein gelassen und hatte sie nicht geschützt. Diese Vorhaltungen ihm selbst gegenüber machten ihm schwer zu schaffen. Doch Armin war ebenfalls unglücklich und brauchte seinen Vater ebenfalls. Darum fasste sich Adil wieder und ließ Armin all seine Liebe zukommen. Armin war der einzige, der noch eine lebende Verbindung zu Kadira war und das schönste Andenken an Kadira. Armin wuchs heran und blieb weiterhin der Sonnenschein des Stammes und half, wo er nur konnte. Auch er machte sich im Laufe der Zeit immer mehr Gedanken um den Tod seiner Mutter. Immer blieb in ihm ein nagendes Gefühl, dass er ihr hätte helfen müssen. Doch er liebte das Leben und er war oft auf erhöhten Ebenen, wo er den Wind um sich spüren konnte. Manchmal bildete er sich ein, die Stimme seiner Mutter zu hören, die sanft zu ihm sprach und ihn auch sanft umarmte.

Fünf Jahre nach dem Tod Kadiras, entschloss sich Adil seinem Sohn Armin das Kämpfen beizubringen. Zu diesem Zeitpunkt war Armin dann gerade mal sieben Jahre alt geworden. Adil empfand es als wichtig, dass Armin lernte, wie man den Stamm schützen könnte und dass es ihm nicht auch so gehen würde, wie Adil selbst. Dass er sein Licht und seinen Stern verlieren würde. Denn er sagte, eines Tages werde Armin auch eine Frau finden würde, die er bedingungslos lieben würde, für die er alle Mühen aufnehmen würde und wo nichts unangenehm scheinen wird. Und wenn er diese dann gefunden hätte, so sollte er sie auch schützen können, sodass sie immer gesund und sorgenfrei leben könne. Adil lehrte ihn weiterhin die Traditionen und Lebensweise der Verborgenen und ermahnte ihn immer zur Höflichkeit, Respekt und Umsicht. Wichtig hielt er die Freiheit. Es gäbe nichts wichtigeres als jene und er forderte von Armin immer wieder, wenn er drohte aufzugeben, für diese Freiheit, die ihm zustand, auch einzutreten, damit auch andere seines Volkes sie genießen konnte. Denn die Freiheit, so sagte Adil, sei ihm das wichtigste, doch die Freiheit ist auch sein Volk. Armin war von dem Freiheitsgedanken besessen. Er liebte den Wind, wie er über die Wüste blies. Jener war sanft, trug Gerüche und Stimmen heran, kühlte die Stirn und war so unendlich frei. Er konnte dahin gehen, wo es ihn beliebte und niemand schrieb ihm vor, was er zu tun und zu lassen hatte. Aber er konnte sich auch durchsetzen. Wenn sein Zorn anstieg, entfachte sich der Wind zu einem Sturm und war das gefährlichste, was in der Wüste anzutreffen war. Armin schaute oft auf zu dem strahlend blauen Himmel, wo fast nie eine Wolke zu sehen war. Vögel kreisten in der Nähe von Oasen dort herum und er wünschte sich, mit ihnen dort oben zu fliegen, die Welt unter sich weit entfernt zu sehen. Er stellte sich vor, wie es wäre mit dem Wind zusammen zu fliegen, ihn unter den Flügeln zu spüren und von ihm getragen zu werden. Doch mit den Jahren merkte er, dass er wohl nie selber fliegen können würde. Er hatte kein Gefieder und keine Flügel. So hörte er mit immer weiter wachsender Faszination den Geschichten von anderen Reisenden zu, wie sie über die Säbeltänzer sprachen. Sie würden einen Tanz ausführen, der frei und akrobatisch wäre und dass ein jeder Tänzer sich einem Element verschrieben habe. Dieses Element würde ihn dann stark ausmachen und ihn fast wie in Einheit mit jenem erscheinen lassen. So träumte Armin davon, mit dem Wind zusammen zu tanzen. Geschwind und böenartig, aber auch fließend und stetig. Er stellte sich vor, wie er mit den Säbeln um seine Liebsten herumtanzte, alles schädliche wie der Wind fortblies und abwehrte und dann mit dem geballten Zorn des Sturms zurückschlug. So entschloss Armin sich, irgendwann nurnoch den Säbel zu führen, damit er seinen Traum eines Tages erfüllen könnte.

Als Armin das Mannesalter erreichte, entschloss sich Adil, ihn auf eine Reise zu schicken. Armin sollte sich selber kennenlernen. Andere Menschen, die ihn nicht nur wegen seiner Familienzugehörigkeit achteten und schätzten, die ihn aber auch kritisierten und vielleicht sogar feindselig gegenüberstanden. Adil gab ihm seine alte Rüstung mit und einen Säbel. Er solle die Kunst des Säbels erlernen und wenn er hart zu sich selber wäre, andere immer respektiere, diene und für die Freiheit eintrete, so würde er eines Tages seinen Traum erfüllen. Armin würde ein Säbeltänzer werden. Den Tanz des Windes ausführen und sein geliebtes Volk beschützen. Und vielleicht, so war die Hoffnung des Vaters, konnte er ihm Frieden bringen. Frieden, den er seit dem Tod Kadiras nicht mehr gefunden hatte.